Armlähmung

Eine Armlähmung beschreibt den Verlust der Muskelkraft oder Bewegungsfähigkeit in einem oder beiden Armen. Diese Lähmung kann teilweise oder vollständig sein, je nachdem, wie stark die Muskeln betroffen sind. Typische Symptome können eine Muskelschwäche, ein Taubheitsgefühl oder ein vollständiger Verlust der Bewegungsfähigkeit sein. Die bewusste Steuerung der Bewegungen ist bei einer Armlähmung eingeschränkt oder gar nicht möglich. Normalerweise ist der motorische Kortex im Gehirn für diese Steuerung zuständig. Wird dieser oder gar die Nervenleitbahnen, die vom motorischen Kortex zum Rückenmark verlaufen, geschädigt, kann eine Armlähmung entstehen. Das kann ganz unterschiedliche Ursachen haben, darunter:

Schädigungen des Nervensystems: Verletzungen oder Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks oder der Nerven, die die Arme versorgen. Eine Armlähmung kann beispielsweise nach einem Schlaganfall als Folge auftreten.

Trauma: Verletzungen, wie ein Bruch des Oberarmknochens oder eine Verletzung des Plexus brachialis, können eine Armlähmung verursachen.

Entzündliche Erkrankungen: Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Guillain-Barré-Syndrom, die das Nervensystem betreffen.

Infektionen: Einige Infektionen, wie Polio, können ebenfalls Lähmungen verursachen.

Tumore: Sowohl gutartige als auch bösartige Tumore, die auf Nerven oder das Rückenmark drücken, können Lähmungen verursachen.

Armparese und Armplexusparese

Die Medizin unterscheidet bei einer unvollständigen Armlähmung zwischen einer Armparese und einer Armplexusparese. Eine Armparese ist eine teilweise Lähmung oder Schwäche eines Arms. Sie bezieht sich auf die eingeschränkte Muskelkraft oder Bewegungsfähigkeit im gesamten Arm oder einem Teil davon. Zusätzlich zu der Armparese kann es zu einer erhöhten Muskelspannung, also einer Spastik, kommen. Eine Armplexusparese ist eine spezifische Art der Parese, die durch eine Schädigung des Plexus brachialis verursacht wird und typischerweise nur in dem vom Plexus brachialis versorgten Bereich auftreten kann. Der Plexus brachialis ist ein Nervenbündel, das vom Rückenmark aus den Arm versorgt.

Therapiemöglichkeiten und Hilfsmittel bei einer Armlähmung

Die Behandlung hängt von der Ursache der Armlähmung ab und kann Physiotherapie, medikamentöse Therapie oder in einigen Fällen auch eine chirurgische Intervention umfassen. Tritt eine Armlähmung nach einem Schlaganfall auf, ist es beispielsweise wichtig, zeitnah mit der Rehabilitation zu beginnen, damit eine Funktionsverbesserung erwirkt werden kann. Neben der klassischen Ergo- und Physiotherapie gibt es verschiedene neue Therapiemöglichkeiten. Diese können ein Arm-Basis-Training, ein aufgabenorientiertes Training, eine Bewegungsinduktionstherapie oder auch eine neuromuskuläre Elektrostimulation umfassen.

Neben den Therapiemöglichkeiten bietet der Markt verschiedene Lösungen in Form von Hilfsmitteln an. Diese richten sich vor allem an Patienten, bei denen eine Therapie keine Besserung gebracht und der Funktionsverlust oder -einschränkung dennoch besteht. Eine solche Lösung ist die MyoPro® Orthese. Speziell entwickelt für Patienten mit einer Hand- und Armlähmung nach einem Schlaganfall, unterstützt sie diese im Alltag. Daneben kann sie bei weiteren neuromuskulären Erkrankungen und Verletzungen helfen. Der Funktionsverlust wird mittels der MyoPro® ausgeglichen, sodass eine Beidhändigkeit ermöglicht wird. Trotz einer Armlähmung können so alltägliche Aufgaben wieder mit beiden Armen erledigt werden. Ermöglicht wird dies durch die Myoelektrik. Die MyoPro® kommt gänzlich ohne Elektrostimulation sowie invasiven Eingriff aus, sondern arbeitet mit Elektroden, die die Muskelsignale auf der Haut ablesen. Weitere Informationen über das myoelektrische Orthesensystem erhalten Sie auf unserer Seite unter „Was ist MyoPro®?“.