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Barthel-Index

Anhand des Barthel-Index, kurz BI, werden die alltäglichen Fähigkeiten eines Patienten, der unter neuromuskulären oder muskuloskeletalen Erkrankungen oder Beeinträchtigungen leidet, bewertet. Das Bewertungsverfahren, entwickelt im Jahr 1965, erfasst die Selbstständigkeit, vielmehr die Pflegebedürftigkeit des Patienten. Der Barthel-Index ist eine der bekanntesten Skalen innerhalb des ADL-Scores. Der ADL-Score umfasst mehrere spezifische Skalen und Instrumente, um die Selbstständigkeit der Patienten zu bewerten.

Anwendung findet der Barthel-Index vor allem im Bereich der Rehabilitation, beispielsweise nach einem Schlaganfall, zur Erfassung der grundlegenden Alltagfunktionen. In der Pflege sowie der Geriatrie dient der Barthel-Index ebenfalls zur Einstufung, zum Beispiel in eine Pflegestufe. Genauer misst er die Fähigkeit, grundlegende Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL, Activities of Daily Living) selbstständig oder mit Hilfe durchzuführen. Diese Aktivitäten betreffen vor allem körperliche Funktionen wie Essen, Anziehen, Körperpflege und Mobilität. Der Barthel-Index wird auf Grundlage von zehn Fähigkeiten gemessen, die sich hauptsächlich auf motorische und weniger auf kognitive Fähigkeiten beziehen. In jeder Disziplin können zwischen null und zehn beziehungsweise fünfzehn Punkten erreicht werden. Insgesamt 100 Punkte können vergeben werden. Die Höhe des Ergebnisses gibt Aufschluss über den Grad der Pflegebedürftigkeit. Dabei kann das Ergebnis in drei Kategorien eingeteilt werden: weitgehend pflegeabhängig, hilfsbedürftig sowie punktuell hilfsbedürftig. Erreicht der Patient über 95 Punkte, ist dieser in der Lage die grundlegenden Aktivitäten des täglichen Lebens zu meistern. Das muss jedoch nicht bedeuten, dass der Patient auch in der Lage ist, alleine zu leben. Diese Bewertung nimmt der Barthel-Index nicht vor. Anhand der erreichten Punktzahl können entsprechende Rehabilitationsmaßnahmen verordnet werden.

Barthel-Index: Unterscheidungen

Der Barthel-Index ist hinsichtlich der abgefragten Aspekte eingeschränkt, weshalb sich im Laufe der Zeit einige Erweiterungen ergeben haben. Dazu zählen vor allem der Frühreha-Barthel-Index sowie der erweiterte Barthel-Index. Der Barthel-Index konzentriert sich überwiegend auf motorische Fähigkeiten. In der Frührehabilitation sind jedoch auch andere Aspekte relevant. Bewertet werden die Punkte überwachungspflichtiger Zustand, Orientierungs- und Verhaltensstörung.

Der erweiterte Barthel-Index, kurz EBI, richtet sich an Patienten mit Multipler Sklerose oder einer Halbseitenlähmung. Der erweiterte Barthel-Index behält die Grundstruktur des ursprünglichen Barthel-Index bei, bewertet jedoch die Selbstständigkeit einer Person bei alltäglichen Aktivitäten noch differenzierter. Er kann zusätzliche Aktivitäten umfassen oder die bestehenden Aktivitäten mit mehr Stufen der Abhängigkeit bewerten. Neben den zehn Aktivitäten des klassischen Barthel-Index können daher auch kognitive und psychosoziale Funktionen in die Bewertung aufgenommen werden, um ein noch umfassenderes Bild der Alltagsfähigkeiten zu erhalten.

Barthel-Index bei Schlaganfall-Patienten

Trotz Kritik ist der Barthel-Index heute noch weit verbreitet, da er eine schnelle und einfache Einschätzung ermöglicht. Auch in Bezug auf Schlaganfall-Patienten wird diese Form des ADL-Scores angewandt, um den Verlauf der Erkrankung beurteilen zu können. Mittels des Bewertungssystems können alltägliche Aktivitäten in verschiedenen Behandlungs- sowie Rehabilitationsstufen analysiert werden. Kann bereits unmittelbar nach einem Schlaganfall mittels des Barthel-Index die Aktivitäten des täglichen Lebens bewertet werden, können die Ergebnisse bei der richtigen Entscheidung für Behandlung, Rehabilitation sowie Pflege helfen.

Gerade die Früherkennung wie auch die Versorgung und die Rehabilitation sind nach einem Schlaganfall entscheidend, um Funktionsverluste weitgehend zu verringern oder schnell dagegen wirken zu können. Trotz Früherkennung können hingegen Funktionseinschränkungen zurückbleiben. Bei einer Lähmung oder Spastik in Arm und Hand kann die MyoPro® diese Funktionsverluste ausgleichen und bei Aktivitäten des alltäglichen Lebens behilflich sein. Nach Erhalt der myoelektrische Orthese muss der Umgang mit dieser geübt werden. Teil der Ausbildung im Gebrauch beim Physio- oder Ergotherapeuten sind Übungen, die für das alltägliche Leben notwendig sind. Der Trainingsplan wird individuell mit jedem Anwender zusammengestellt, sodass Handlungen des Alltags wieder beidhändig ausgeführt werden können. Haben Sie Interesse an der MyoPro® oder möchten mehr erfahren, kontaktieren Sie uns gerne oder machen Sie unseren MyoPro®-Test.