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Hand: geballte Faust nach Schlaganfall

Nach einem Schlaganfall können verschiedene Einschränkungen auftreten, auch die Motorik kann betroffen sein. Dies kann vor allem Arme und Hände betreffen. Ein häufiges Symptom ist dabei die unwillkürlich geballte Faust, bei der die Finger dauerhaft in einer gebeugten Position verharren und sich nur schwer oder gar nicht öffnen lassen. Die geballte Hand beziehungsweise Faust kann dabei nicht nur funktionell einschränkend, sondern auch schmerzhaft sein und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Ursachen für eine geballte Faust

Die geballte Faust ist in der Regel Ausdruck einer spastischen Lähmung (Spastik), die häufig nach einem Schlaganfall auftreten kann. Dabei handelt es sich um eine Übererregbarkeit der Muskulatur infolge von Schädigungen im zentralen Nervensystem – genauer gesagt im Bereich der motorischen Steuerung. Die Muskulatur, insbesondere die Beuge- oder Flexormuskulatur der Hand, ist dauerhaft angespannt. Die Signale, die normalerweise das Öffnen der Hand ermöglichen würden, werden nur noch unzureichend oder gar nicht mehr vom Gehirn übertragen. Eine weitere Rolle spielen zusätzlich sogenannte Tonuserhöhungen, auch Muskelspannungsstörungen genannt. Sie können dazu führen, dass sich die Muskeln unwillkürlich zusammenziehen und die Finger in die Faustposition bewegen, selbst dann wenn der Betroffene die spastische Hand bewusst öffnen möchte.

Spastik in der Hand lösen: Therapien & Übungen

Eine dauerhaft geballte Faust kann viele alltägliche Aktivitäten massiv erschweren. Greifen, halten, schreiben oder selbst das einfache Anziehen kann dann zur Herausforderung werden. Neben funktionellen Einschränkungen können durch Muskelverspannungen Schmerzen oder auch Fehlstellungen entstehen. Umso wichtiger ist die Behandlung der geballten Faust nach einem Schlaganfall und spielt eine wichtige Rolle bei der Rehabilitation. Eine frühzeitige, gezielte Therapie kann helfen, Spastiken zu lindern und die Handfunktion zu verbessern. Zu den Therapiemöglichkeiten zählen:

  • Physio- und Ergotherapie: Gezielte Bewegungsübungen und Dehnungen durch Therapeuten können die Mobilität der Hand fördern. Auch Alltagstrainings können helfen, die Funktionen der Hand wieder zu aktivieren. Spezielle Übungen wie die passive Finderdehnung, das Öffnen der Handfläche mittels Ball oder das Abrollen mit dem Handrücken können Betroffene auch alleine zu Hause absolvieren, denn gerade die Regelmäßigkeit ist wichtig, um Erfolge zu erzielen.
  • Botulinumtoxin-Injektionen: In schweren Fällen kann der gezielte Einsatz von Botox helfen. Das Medikament wird direkt in die spastischen Muskeln injiziert und schwächt die übermäßige Muskelaktivität ab. Diese Möglichkeit kann jedoch nur temporär Linderung verschaffen, da der Muskellähmer mit der Zeit vom Körper abgebaut wird.
  • Orthesen: Viel effektiver als Botox ist die Verwendung von Orthesen. Diese Hilfsmittel halten die Hand in einer geöffneten Position oder dehnen sie über längere Zeiträume sanft.

 

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