Hilfsmittel für Schlaganfall

Das eigene Leben kann sich nach einem Schlaganfall um 180 Grad drehen. Denn als Folge des Schlaganfalls können verschiedene Einschränkungen zurückbleiben. Beispielsweise eine halbseitige Lähmung, auch Hemiparese genannt, oder aber Schluckbeschwerden und Sprachstörungen. In welchem Umfang die Einschränkungen sind, und ob diese dauerhaft bestehen, variiert von Betroffenem zu Betroffenem. Mittels Physio- und Ergotherapien wird recht schnell nach einem Schlaganfall versucht, die Einschränkungen zu therapieren. Wenn der Schlaganfall rechtzeitig erkannt und die Rehabilitation noch im Krankenhaus gestartet wird, können Heilungschancen sehr gut stehen. Doch auch hier entscheiden der Einzelfall und die Schwere des Schlaganfalls. Bleibt eine Hemiparese zurück, bei der Arm und Bein gelähmt und daher nicht mehr eigenständig bewegt werden können, können gewisse Hilfsmittel für Schlaganfall-Patienten den Alltag erleichtern. Auf dem Markt erhältlich sind allerlei Produkte, die im Haushalt, beim Anziehen oder der täglichen Hygiene helfen sollen. Darunter fallen beispielsweise spezielle Schneidebretter mit einem Aufsatz, um das Brot oder das Gemüse an Ort und Stelle zu halten oder Reißverschlusshelfer. Auch Greifhilfen, ein Teleskopschuhanzieher oder eine Kammverlängerung können Hilfsmittel für einseitig Gelähmte sein, um den Alltag etwas selbstständiger zu gestalten.

Hilfsmittel für gelähmte Hand

Neben den kleinen Alltagshelfern können auch Hilfsmittel aus den Bereichen Orthopädie, Rehatechnik und der Pflege eine Unterstützung bieten. Orthopädische Hilfsmittel für Schlaganfall-Patienten können Orthesen sein, die motorische Defizite ausgleichen, Gelenke stützen sowie bei der Therapie helfen können.

In den Bereich der (Neuro-)Orthopädie fällt auch die myoelektrische Ganzarmorthese MyoPro®. Als Hilfsmittel für eine gelähmte Hand und Arm, unterstützt sie den Schlaganfall-Patienten im Alltag. Das Besondere: mit ihr ist es dem Anwender möglich, Bewegungen und Aufgaben wieder beidhändig zu erledigen. Auch wenn der Schlaganfall Jahre zurückliegt und die Hand beispielsweise spastisch gelähmt ist, kann die MyoPro® seinem Anwender bei der Ausführung von Bewegungen im Alltag helfen. Das Orthesensystem richtet sich an Schlaganfall-Patienten, die eine Lähmung in Arm und Hand als Folge beibehalten haben. Die Technik dahinter ist bekannt aus der Prothetik, wird nun aber auch erfolgreich in der Orthetik eingesetzt. Die myoelektrische Orthese von Myomo liest schwache Muskelsignale auf der Haut mittels Elektroden ab und sendet diese an die Motoren der Orthese, die daraufhin aktiviert werden. Hand und Arm können dann unter der Kontrolle des Anwenders bewegt werden. Dabei verstärkt die motorisierte Orthese lediglich die Muskelsignale, um die Funktion und Bewegung von Hand und Ellenbogen zu ermöglichen, um so letztlich seinen Anwender im Alltag zu unterstützen. Die MyoPro® kann vom Arzt verordnet und die Kosten von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden. Hinzu kommt die Übernahme der Trainingskosten. Damit der Umgang mit der Orthese erlernt und der maximale Nutzen erreicht werden kann, ist das Training bei einem wohnortnahen Therapeuten notwendig. Mit der MyoPro® und dem MyoCare Begleittraining gibt es nun ein Hilfsmittelkonzept womit eine Beidhändigkeit, trotz Lähmung, wieder erreicht werden kann.