fbpx

Kontraktur

Als Kontraktur wird eine Verkürzung von Muskeln, Sehnen, Bändern oder Faszien bezeichnet, die in der Folge zu einer Versteifung des betroffenen Gelenks und somit zu einer eingeschränkten Beweglichkeit führen kann. Ursächlich für diese Muskelversteifung können anhaltende Fehlhaltungen, Immobilität, Schmerzen oder auch Krankheiten sein. Nach einer längeren Ruhigstellung, bedingt durch eine Verletzung oder Operation, bei denen ein Gelenk oder Muskel über längere Zeit immobilisiert wurde oder nach einer neurologischen Erkrankung, wie einem Schlaganfall oder einer Rückenmarksverletzung kann eine Muskelversteifung auftreten. All diese Ursachen haben eines gemeinsam: Sie können der Grund für eine mangelnde Bewegung sein, weshalb eine Kontraktur ausgelöst werden kann. Gerade nach Erkrankungen oder längeren Fixierungen besteht die Gefahr einer Kontraktur, die zumeist irreversibel ist. Der Betroffene ist nicht in der Lage, das Gelenk eigenständig zu bewegen, und auch ein passives Bewegen kann mit erheblichen Schmerzen einhergehen. Weitere Symptome einer Kontraktur können Schonhaltungen und Fehlhaltungen aufgrund von Schmerzen sein. Auch Muskelverspannungen sowie -verhärtungen können mit einer Muskelversteifung einhergehen.

Wird ein Gelenk, beispielsweise der Arm, aufgrund einer durch einen Schlaganfall verursachte Lähmung dauerhaft gebeugt, so spricht man von einer Beuge- beziehungsweise Flexionskontraktur. Von einer Streckkontraktur spricht man, wenn ein Gelenk gestreckt fixiert wird.

Spastik nach Schlaganfall

Eine Spastik ist nach einem Schlaganfall keine Seltenheit. Bei einem Schlaganfall kann der Bereich des Gehirns geschädigt werden, der für die Bewegungssteuerung zuständig ist. Eine Kommunikation mit den Muskeln ist dann teilweise nicht mehr möglich, sodass diese überaktiv werden, übermäßig angespannt sind und sich unkontrolliert zusammenziehen. Eine Steuerung der Muskeln ist daher nicht mehr oder nur eingeschränkt möglich. Die durch einen Schlaganfall ausgelöste Spastik kann dann mit Schmerzen, aber auch Kontrakturen in den betroffenen Gliedmaßen einhergehen. Bei einer Spastik ist der Muskeltonus zumeist erhöht, was bedeutet, dass sich die Muskeln dauerhaft steif oder angespannt anfühlen. Hinzu können unkontrollierte Muskelkontraktionen, wie spontane Zuckungen oder anhaltende Verkrampfungen kommen, Bewegungseinschränkungen, Fehlstellungen und auch Schmerzen aufgrund der anhalten Anspannung.

Die Behandlung bei einer Kontraktur und auch bei einer Spastik kann aus verschiedenen Fachgebieten bestehen, darunter Physio- und Ergotherapie, medikamentöse Behandlung und auch Orthopädie. Mit Dehn-, Kräftigungsübungen und manuellen Therapien wird versucht, die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten, die Muskulatur zu entspannen und auch zu stärken. Unterstützend können orthopädische Hilfsmittel wirken, indem sie versuchen, Fehlstellungen zu korrigieren und die Gelenke in einer neutralen Position zu halten. Mit der MyoPro®, einer myoelektrischen Orthese, kann letzteres erzielt werden. Darüber hinaus hilft sie dabei, den Arm passiv zu bewegen und damit die Muskulatur zu stärken, einer Muskelverkürzung vorzubeugen und auch die Gelenkbeweglichkeit zu fördern. Dadurch kann einer stärkeren Muskelversteifung entgegengewirkt werden.