Neuromuskuläre Erkrankung
Mit dem Begriff der neuromuskulären Erkrankung ist nicht eine Erkrankung gemeint, sondern eine Vielzahl von Erkrankungen, die den Muskel, seine Nervenfasern sowie Signalübertragungsstörungen betreffen können. Als Folge kann ein Muskelschwund oder gar eine -lähmung entstehen. Ungefähr 800 unterschiedliche Varianten von neuromuskulären Erkrankungen sind bekannt. Neuromuskuläre Erkrankungen können angeboren sein oder erworben werden. Dazu zählen Autoimmunprozesse, Entzündungen oder Stoffwechselstörungen, Traumata sowie funktionelle oder strukturelle Muskelbeeinträchtigungen aufgrund von Medikamenten oder Alkohol. Der Schädigungsort kann in verschiedenen Abschnitten des neuromuskulären Systems liegen: dem zentralen oder peripheren Nervensystem, den peripheren Nerven, der neuromuskulären Synapse oder den Muskelfasern selbst. Häufige neurologische Muskelerkrankungen sind ALS, Muskeldystrophien, Myasthenia gravis, spinale Muskelatrophie oder auch Polyneuropathien.
Formen neurologischer Muskelerkrankungen
Neurologische Muskelerkrankungen können in drei verschiedene Formen unterteilt werden. Erkrankungen, die den Muskel selbst betreffen, werden Myopathien genannt. Daneben gibt es noch Erkrankungen, die die Nervenfasern betreffen sowie solche, die Nerv und Muskel gleichermaßen stören.
Myopathien sind Erkrankungen der Muskeln, die zu einer Beeinträchtigung der Muskelfunktion führen. Sie betreffen in erster Linie die Muskelfasern selbst und können eine Vielzahl von Ursachen haben, darunter genetische Defekte, entzündliche Prozesse oder Stoffwechselstörungen. Myopathien können Muskeldystrophien, myotone Muskelerkrankungen oder auch Stoffwechselstörungen und Autoimmunerkrankungen sein. Neuromuskuläre Erkrankungen, die den Muskel selbst betreffen, können zu Störungen im Muskelaufbau sowie der Muskelfunktion führen oder eine neuromuskuläre Beeinträchtigung bedingen.
Neuromuskuläre Übertragungsstörungen sind Erkrankungen, bei denen die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen und den Muskelfasern beeinträchtigt ist. Diese Störungen treten an der neuromuskulären Synapse auf, also der Verbindungsstelle, an der Nervenimpulse von der motorischen Nervenzelle auf den Muskel übertragen werden, um eine Kontraktion auszulösen. Ein Beispiel für diese Form der neuromuskulären Erkrankung ist die Myasthenia gravis. Eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem Antikörper gegen die Rezeptoren auf der Muskelmembran bildet. Davon betroffen sind vor allem die Gesichts-, Schluck- und Sprechmuskeln.
Neuropathien, also Erkrankungen der Nervenfasern, betreffen das periphere Nervensystem, bei dem die Schädigung außerhalb des Rückenmarks oder des Gehirns auftritt. Neuropathien können sensorische, motorische oder autonome Funktionsstörungen hervorrufen und unterscheiden sich in diabetische, toxische, infektiöse und erblich bedingte Neuropathien. Ursächlich können ebenso Autoimmunerkrankungen sein. Eine genetisch bedingte Neuropathie ist eine spinale Muskelatrophie. Eine infektiöse Neuropathie dagegen ist beispielsweise eine Poliomyelitis.
Neuromuskuläre Erkrankung: Symptome
Die Symptome neuromuskulärer Erkrankungen können ganz unterschiedlich sein. Ausprägung der Erkrankung sowie betroffene Struktur sind Faktoren, die die Symptome beeinflussen können. Typische Symptome können sein:
- Muskelschwäche
- Muskelschwund
- Muskelkrämpfe
- Erschöpfung nach geringer körperlicher Belastung
- Beeinträchtigung von Reflexen
- Schwierigkeiten bei alltäglichen Aktivitäten wie Gehen, Sprechen oder auch Atmen
Behandlung von neuromuskulären Beeinträchtigungen
Aufgrund der Vielzahl an neuromuskulären Erkrankungen sowie Ursachen gibt es verschiedene Therapiemaßnahmen. Diese reichen von medikamentös bis hin zu unterstützenden Maßnahmen, denn gerade angeborene Muskelerkrankungen sind in der Regel nicht heilbar oder können mit Medikamenten behandelt werden. Ziel ist es, die Betroffenen in ihrer Beweglichkeit sowie Selbstständigkeit zu unterstützen. Dazu können Maßnahmen aus den Bereichen Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und auch Psychologie ratsam sein. Hilfsmittel können ebenso eine Unterstützung bieten, um die neuromuskulären Beeinträchtigungen, beispielsweise beim Gehen oder Tragen, auszugleichen.
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