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Polytrauma

Unter einem Polytrauma versteht man per Definition eine lebensbedrohliche Mehrfachverletzung. Lebensbedrohliche Mehrfachverletzung kann Verletzungen verschiedener Körperteile beziehungsweise -regionen oder auch Organe bedeuten. Werden eine oder mehrere Verletzungen als lebensbedrohlich eingestuft, spricht man von einem Polytrauma. Ausgelöst werden kann ein Polytrauma durch verschiedene Ursachen. Häufig sind Unfälle, wie beispielsweise Verkehrsunfälle, Stürze aus großer Höhe oder auch schwere industrielle Unfälle dafür verantwortlich. In der Regel sind die Verletzungen so schwerwiegend, dass Patienten, die ein Polytrauma überleben, mit schweren Behinderungen als Folge zu kämpfen haben. Die Behandlung erfordert eine multidisziplinäre Herangehensweise, da sowohl Chirurgen, Anästhesisten, Internisten als auch Spezialisten für Intensivmedizin beteiligt sind. Die Patienten müssen häufig in spezialisierten Traumazentren behandelt werden.

Polytrauma: ISS und AIS

Wie schwer die Verletzungen sind, wird anhand eines Punktesystems, dem ISS (Injury Severity Score), erörtert. Grundlage für die Punktewertung des ISS bildet die Abbreviated Injury Scale (AIS). Die AIS teilt den Körper in sechs Regionen ein. Die Verletzungen werden der Region zugeordnet und auf einer Skala von 1 bis 6 anhand ihrer Schwere bewertet. Für den ISS werden die Punkte der drei am schwersten verletzten Regionen multipliziert und addiert. Folgende Formel wird dafür angewandt:

ISS = (AIS1)² + (AIS2)² + (AIS3)²

Von einer schwerverletzten Person wird gesprochen, wenn der Wert über 16 liegt, wobei der maximale Score 75 beträgt.

Behandlung eines Polytraumas

Die Behandlung eines Polytraumas erfordert eine sofortige, systematische und oft aufeinanderfolgende Notfallversorgung, die in mehreren Phasen erfolgt:

Die erste Phase wird direkt am Unfallort eingeleitet und beinhaltet eine Notfalltherapie durch den Rettungsdient. Mit der zweiten Phase, der Stabilisierungsphase, die sich im Krankenhaus anschließt, erfolgen Untersuchung und Behandlung im Schockraum. Zur Stabilisierung gehören ebenfalls erste operative Maßnahmen, die lebensrettende Operationen beinhalten. Im Anschluss wird der Patient auf der Intensivstation solange überwacht, bis sich Körper und Kreislauf soweit erholt haben, dass weitere notwendige Operationen möglich sind. Die Abschlussphase bilden weitere Therapien und Rehabilitationsmaßnahmen.

Die Rehabilitation nach einem Polytrauma ist überaus wichtig, und kann eine lange Zeit in Anspruch nehmen. Ob sich Patienten vollständig von dem Polytrauma erholen, hängt von der Schwere der Verletzungen und anderen Faktoren ab. Aus diesem Grund kann auch keine eindeutige Prognose gestellt werden. Fakt ist jedoch, das ein Polytrauma zu bleibenden körperlichen und neurologischen Schäden führen kann. Unser Anwender Dorian, selbst Betroffener eines Polytraumas nach einem schweren Motorradunfall, lebt seither mit einem gelähmten Arm. Auch nach mehrfachen Operationen und anschließender Reha konnte keiner Verbesserung erzielt werden. Doch dank der MyoPro® Orthese kann Dorian seinen gelähmten Arm nun wieder im Alltag einsetzen. Die Orthese unterstützt ihn dabei, Aufgaben beidhändig auszuführen und ermöglicht dadurch eine neue Selbstständigkeit. Haben Sie Interesse an weiteren Informationen zu der myoelektrischen Orthese für Lähmung oder Spastik in Arm und Hand, schauen Sie unter „Was ist MyoPro®?“ oder machen Sie den Selbsttest, um herauszufinden, ob die Orthese für Sie geeignet ist.