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Spastische Bewegungsstörung

Eine spastische Bewegungsstörung ist eine neurologische Erkrankung, die durch eine erhöhte Muskelspannung, auch Spastik genannt, und eine gestörte motorische Kontrolle gekennzeichnet ist. Der Begriff Spastik wird aus dem griechischen Wort Spasmus abgeleitet und kann mit Kramp übersetzt werden. Diese Störung tritt in der Regel aufgrund einer Schädigung des zentralen Nervensystems auf, insbesondere des Gehirns oder des Rückenmarks. Die betroffenen Muskeln sind ständig angespannt, was zu unwillkürlichen und oft steifen Bewegungen führt. Dies kann den Alltag der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.

Ursachen einer spastischen Lähmung

Die spastische Bewegungsstörung kann verschiedene Ursachen haben, die häufig in einer Schädigung des zentralen Nervensystems liegen. Zu den häufigsten Ursachen zählen:

Zerebralparese: Eine der häufigsten Ursachen bei Kindern. Sie entsteht durch eine Schädigung des Gehirns während der Schwangerschaft, Geburt oder in den ersten Lebensjahren.

Schlaganfälle: Ein Schlaganfall kann das motorische Zentrum des Gehirns schädigen und zu spastischen Bewegungsstörungen führen.

Multiple Sklerose (MS): Diese Autoimmunerkrankung kann Spastik auslösen, indem sie die schützende Myelinschicht der Nervenfasern zerstört.

Traumatische Hirn- und Rückenmarksverletzungen: Durch Unfälle oder Verletzungen kann es zu Schädigungen kommen, die eine Spastik hervorrufen können.

Degenerative Erkrankungen: beispielsweise amyotrophe Lateralsklerose (ALS) oder seltene Erbkrankheiten.

Eine spastische Bewegungsstörung kann unterschiedliche Symptome hervorrufen. In erster Linie kommt es zu einer erhöhten Muskelspannung. Die Muskeln sind dauerhaft angespannt und steif. Hinzu können unwillkürliche Bewegungen kommen. Betroffene können ihre Bewegungen nicht vollständig kontrollieren. Auch eine Einschränkung der Gliedmaßen ist möglich. Das Gehen oder die Nutzung der Hände kann dadurch erschwert werden. Zudem können aufgrund der Daueranspannung der Muskeln schmerzhafte Krämpfe auftreten.

Spastik: Therapiemöglichkeiten

Die Behandlung einer spastischen Bewegungsstörung richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache und der Schwere der Symptome. Sie umfasst in der Regel eine Kombination aus medikamentöser und physikalischer Therapie. Zu den Therapiemöglichkeiten gehören Physio- sowie Ergotherapie, eine medikamentöse Therapie sowie gegebenenfalls Operationen. Physio- und Ergotherapien können dafür sorgen, dass die Beweglichkeit gefördert und Kontrakturen vermieden werden. Ziel der Ergotherapie ist es zudem, die Feinmotorik zu verbessern, damit der Alltag leichter bewältigt werden kann. Eine medikamentöse Therapie kann beispielsweise mit Botulinumtoxin erfolgen. Das Nervengift kann die Muskelspannung für einen gewissen Zeitraum reduzieren, ehe die Behandlung erneut erfolgen muss.

Eine unbehandelte spastische Lähmung kann zu weiteren Schädigungen führen. Diese können den Körper auf lange Sicht zusätzlich behindern, da sich die Muskeln verkürzen, die Beweglichkeit eingeschränkt werden und auch die Gelenke in eine dauerhafte Fehlstellung geraten können. Daraus kann eine Unselbstständigkeit resultieren, die die Betroffenen im Alltag stark einschränken kann. Beispielsweise kann das eigene Ankleiden, Kochen, Körperhygiene oder andere alltägliche Aufgaben nur schwer oder gar nicht alleine bewältigt werden. Unterstützung durch Außenstehende kann das Erledigen der Aufgaben erleichtern. Nicht jeder Betroffene möchte jedoch auf Hilfe von außen angewiesen sein. Aus diesem Grund hat Myomo die MyoPro® Orthese entwickelt. Sie kann bei einer spastischen Lähmung in Hand und Arm unterstützen und dadurch eine Beidhändigkeit ermöglichen, sodass Kochen, Essen, Ankleiden und andere Aufgaben wieder selbstständig erledigt werden können. Durch die sich wiederholenden Bewegungen kann die myoelektrische Orthese zudem eine Fehlstellung der Gelenke sowie Verkürzung der Muskeln vorbeugen. Weitere Informationen über die MyoPro® und ihre Möglichkeiten bei einer spastischen Bewegungsstörung erhalten Sie auf unserer Seite unter „Was ist MyoPro®?“.